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AutorenbildWolfgang Steigenberger

Führung in unsicheren Zeiten



Fast alle Organisationen erleben Unsicherheit, auch wenn sich diese unterschiedlich bemerkbar macht. Was können Führungskräfte tun, um die Unsicherheit zu reduzieren und die notwendige Resilienz und Zuversicht ihrer Mitarbeiter zu stärken?


Zu Beginn stellen sich mehrere Fragen. Was macht unsicher? Ist die Unsicherheit Ursache oder Konsequenz von Handlungen, Entwicklungen, oder Ereignissen? Finden sich die Ursachen innerhalb der Organisation, oder außerhalb?


Eine möglichst genaue Beschreibung der Ursache der Unsicherheit ermöglicht in weiterer Folge eine sachliche Betrachtung, wie sich die Unsicherheit in der Realität auf das Unternehmen, ein Team, die Mitarbeitenden auswirkt.


In weiterer Folge sollte analysiert werden, ob die Ursachen für die Unsicherheit durch eigenes Handeln beseitigt werden können (Circle of Control), beeinflusst werden können (Circle of Influence), oder sich außerhalb jeglichen Einflusses (Circle of Concern) befinden. Jeroen Kraijenbrink erweitert das Modell von Stephen R. Covey um den Circle of Escape. Befindet sich die Ursache in diesem Bereich, wie zum Beispiel die psychische Reaktion auf laufend schlechte Nachrichten in Social Media, empfiehlt er, diese Auslöser zu vermeiden (z.B.: keine Inhalte mehr von negativ aufgeladenen Social Media-Kanälen). Das Ziel ist, den Fokus auf die Handlungsmöglichkeiten zu lenken, die der Bewältigung der gefühlten Unsicherheit dienlich sind.


Führungskräfte können hier sehr stark als Vorbilder und Kraftquellen für ihre Mitarbeitenden dienen, vor allem in dem sie empathisch versuchen, durch Perspektivenwechsel Verständnis für ihre Mitarbeitenden im Hinblick auf die Suche nach Lösungen zu entwickeln. Gleichzeitig ist es wichtig, dass Führungskräfte Empathie zeigen, aber größtmögliche Objektivität bewahren.


Eine entscheidende Rolle für die positive Bewältigung von Unsicherheit spielt eine offensive Kommunikationspolitik der Führung. Probleme und Herausforderungen sollen so konkret und klar wie nur möglich angesprochen werden und auf Beschönigungen und Relativierungen verzichtet werden. Schon Ingeborg Bachmann schreibt: "Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar". Darüber hinaus ist wichtig, regelmäßig konsistente Updates zu liefern. Das stärkt das Vertrauen in die Kompetenz und Handlungsfähigkeit der Führung sowie die Zuversicht und das Selbstvertrauen aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.


Unsicherheit und Krisen bieten Unternehmen auch immer, neue Chancen zu entdecken. Es entsteht Raum für Innovation und meist auch die Bereitschaft aller Beteiligten neue Ideen. Insofern muss man sich nicht der Unsicherheit und der aus ihr folgenden Resignation ergeben, sondern sie als Chance für Neues und die Möglichkeit für mehr Klarheit im Unternehmen sehen

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